Ich wurde am 25. Juni 1960 in Gstaad geboren und verbrachte dort meine Kindheit. Seit 1987 wohne ich mit meinem Ehemann in Oetwil am See. Unsere zwei Söhne (Jahrgang 1989 und 1992) sind mittlerweile ausgezogen.

Das Kunsthandwerk wurde mir schon im Elternhaus vermittelt. Der Vater, Schreiner von Beruf, verzierte seine selbst gemachten Möbelstücke mit Schnitzereien und die Mutter bemalte alte Möbel mit Bauernmalerei. An der Wand über meinem Bett hing ein herzförmiger Scherenschnitt mit Anemonen und Wildtieren, ein Schnitt von Christian Schwizgebel. Schon als kleines Mädchen habe ich diese Kunst bewundert. Zeichnen und Handarbeit waren dann auch meine Lieblingsfächer in der Schule.

Als ich mit 13 Jahren auf Grund eines Skiunfalls zu Hause liegen musste, suchte ich die kleinste Schere. Es war eine kleine, gebogene Nagelschere. Meine Mutter besorgte mir schwarzes, gummiertes Papier und so entstanden die ersten Scherenschnitte mit Pferden, Kühen und Wildtieren. Eine Nachbarin fand, dass ich Talent hätte und sie organisierte ein Treffen mit Christian Schwizgebel.

Endlich lernte ich mein grosses Vorbild kennen! Ich sass mit ihm in seiner Stube und er zeigte mir wie er schnitt, ohne etwas vorzuzeichnen oder auch nur zu skizzieren. Das schien mir fast unmöglich. Ich lernte von ihm einige wichtige Dinge, die mir sehr weitergeholfen haben. An der Wand in seiner Stube hing ein grosser, farbiger, dreidimensionaler Scherenschnitt. Mein „Vorbild“ schenke mir 10 Bogen von seinem Scherenschnittpapier.

1988 trat ich dem Verein Scherenschnitt Schweiz (www.scherenschnitt.ch) bei. 1992 begann ich mit einer neuen Technik. Bis dahin hatte ich vor allem schwarze Faltschnitte hergestellt. Ich kam nicht von den traditionellen Motiven los, wollte aber etwas anderes machen als die Anderen. Ausserdem hatte ich genug vom vielen Schwarz. Da erinnerte ich mich an die farbige Scherenschnittcollage bei Christian Schwizgebel und so begann ich farbige Scherenschnittcollagen herzustellen, die Mittlerweile zu meiner Besonderheit geworden sind.

Meine Technik (farbige Scherenschnittcollagen)

Meistens mache ich zuerst einen Faltschnitt, dem eine grobe Skizze voraus geht. Dann wähle ich die Farbtöne aus. Das verwendete farbige Papier stammt vorwiegend aus Illustrierten und Katalogen. Den fertigen schwarzen Scherenschnitt klebe ich punktuell auf; darauf oder darunter klebe ich dann die zugeschnittenen, farbigen Teile aus Papier, wodurch ein 3D-Effekt entsteht. Zum Schneiden verwende ich ausschliesslich verschiedene, spezielle Scherenschnittscheren.